"Heimweh nach dem Paradies" - Große Bremer Hommage an Ernesto Cardenal

"Heimweh nach dem Paradies"  -  Große Bremer Hommage an Ernesto Cardenal

Mit: Henning Scherf - Sprecher und "Erzähler", Lutz Kliche - Moderator und "Erzähler",

Außerdem: Duo Grupo Sal: Aníbal Civilotti - Gesang, Gitarre und Perkussion, Fernando Dias Costa - Gesang und Perkussion

Vor vier Jahren verstarb der bedeutende Dichter, Mystiker, Priester, Politiker und Revolutionär. Mit Bremen verband Ernesto Cardenal sehr viel - und sehr vieles verband Bremen mit ihm und dem Land Nicaragua, das er so liebte, und für dessen demokratische Entwicklung er sein Leben lang kämpfte. Im Geiste dieser besonderen Persönlichkeit wollen wir, ausgehend von der Schönheit, der Kraft, der Radikalität und der Konsequenz seiner Botschaft, mit dieser Hommage einen Strahl der Hoffnung in die Zukunft richten und dem gewaltigen Grundrauschen der Krisen der Moderne einen hellen und ermutigenden Beitrag entgegensetzen.

Eintritt: 18 / 11 Euro - mit Bremen-Pass: 6 Euro

Wir bedanken uns für die großzügige Förderung durch die Senatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen und die Stiftung "Die Schwelle"!

Ernesto Cardenal & Bremen: Ernesto Cardenal kannte Bremen – und Bremen kannte Ernesto Cardenal. Es gab zahlreiche und intensive Verbindungen, eine gute politische Zusammenarbeit und tiefe Freundschaften, die weit über ein inhaltliches Engagement hinausgingen – zur Stadt, zur Kirche, zur Friedensbewegung und vielen Institutionen wie Personen.

Ein besonderes Ereignis war die Schenkung des Fährschiffes „Gröpeln“, die im Auftrag des DGB vom damaligen Hafensenator Oswald Brinkmann im Jahr 1982 nach Solentiname verbracht wurde. Solentiname ist die Heimat Ernesto Cardenals, der er in seinem Werk immer auch besondere Aufmerksamkeit schenkte. Das Schiff wurde zunächst  bombardiert und weitgehend zerstört, später mit Hilfe bremer Behöreden und des Bündnisses „Nicaragua-Solidarität“ wieder fahrt- und funktionstüchtig gemacht. Im Jahr 1987 besuchte Henning Scherf als Stellvertretender Bürgermeister Solentiname und das Schiff, um dessen Nutzen vor Ort zu inspizieren. Die „Gröpeln wurde als Fähre, Transport- und Evakuierungsschiff eingesetzt.

In den 1980er Jahren war Ernesto Cardenal des Öfteren für Vorträge zu Besuch in Bremen, so etwa in Seminaren und zu Solidaritätsbasaren in der ev.-luth. Kirchengemeinde Lüssum. Viele kennen ihn von den Deutschen Evangelischen Kirchentagen.

Auf seiner letzten Auslandsreise im Jahr 2014 anlässlich seines 90. Geburtstages las Ernesto Cardenal in der Kulturkirche aus seinen Werken. Im Rahmen seines Aufenthaltes gab es einen Empfang im Rathaus durch die Stellvertretende Bürgermeisterin und Präsidentin des Senats, Frau Karoline Linnert. Selbstverständlich waren auch Luise und Henning Scherf beteiligt. Koordiniert wurde dieser Besuch vom Leitenden Kirchenmusiker der Kulturkirche, Tim Günther.

Sehr gerne veranstalten wir diesen Abend. Veranstalter und Ausführende sind durchweg Menschen, die mit Ernesto Cardenal langjährig befreundet waren, ihn über Jahrzehnte begleitet, seine Arbeit unterstützt und mit ihm gemeinsam die Vision für ein demokratisches Nicaragua bzw. gesamtes Lateinamerika verfolgt haben.

Umgekehrt – und viel mehr – hat Ernesto Cardenal sehr viele Menschen gerade in Deutschland ermutigt, ihren Glauben und ihre Widerstandskraft gestärkt, ihr Denken geschult und ihr Verständnis für viele Zusammenhänge geweckt.

Wir denken mit Freude und Hochachtung an ihn.