Spielen. Ich bin so frei

Spielerisch beginnt es bei uns in der Kulturkirche, das neue Jahr. Im Gegensatz zu den ernsten und schweren Themen, die uns beschäftigen in einer Zeit so vieler Krisen und Gefährdungen von Freiheit, Demokratie und Frieden ist St.Stephani für ein Wochenende ein Raum zum Spielen. Und genau dieser Gegensatz ist Programm. Denn Spielen bedeutet Atem holen, Abstand nehmen, zu sich selbst kommen und Kraft schöpfen, um die Herausforderung des Alltags immer wieder aufzunehmen. Kinder machen es uns vor: Sie können im Spiel für einen Moment die Welt um sich herum vergessen. Sich ganz hingeben. Allein im Spiel versunken sein oder auch gemeinsam mit anderen die schönsten Dinge erleben. Ganz neue Welten eröffnen sich. Träume werden wahr. Ich bin ein anderer, wenn ich spiele. Gesünder, fröhlicher. Paul Gerhard singt davon und bittet Gott, dass wir „wie Kinder fromm und fröhlich sein“ mögen. Unsere Türen stehen offen zum Spiel und wir laden alle großen und kleinen Menschen ein, das Experiment Spiel zu wagen, das für Momente eine neue Welt um mich herum schafft, mich in Beziehung bringt und meine Seele stärkt.

Auch der Gottesdienst ist eigentlich ein großartiges Spiel: Gott und Mensch begegnen sich. Der Himmel berührt die Erde. In unserer Tradition hat sich liturgische Strenge über die Feier von Gottesdienst und Abendmahl gelegt und viele Menschen in eine Distanz gebracht.

Ist über den Gedanken des Spiels auch ein neues Erleben des Gottesdienstes möglich? Wir wollen es herausfinden und bringen in einem Kulturgottesdienst den Himmel ins Spiel.

Neuen Wind und viel frische Luft gibt es, wenn wir zum Frühlingsbeginn ein mobiles Cafe auf der Stephani-Terrasse eröffnen. Das „Minkens am Fluß“ lädt ein, Kaffeespezialitäten mit Blick auf die Weser zu genießen. Eine lang gehegte Idee, die wir jetzt umsetzen möchten an Tagen mit gutem Wetter, die uns nach draußen locken. Wir sprechen von der Kulturkirche St. Stephani auch gerne als Stadt-Oase. Die Terrasse mit weitem Blick auf die Weser, der wunderschöne grüne Platz vor der Kirche unter schattigen Bäumen und natürlich der große, weite Kirchraum mit seiner Stille und seinem Raum für Aktivität und Begegnung: eine Oase mitten in der Stadt, die Möglichkeiten für Rückzug bieten, zum Kraft schöpfen, zum Auftanken. 

Und beweglich ist sie, die Kulturkirche. Sie macht sich auf den Weg. Wenn Sophia Bizer, die Kunststipendiatin 2024/25 der Bremischen Evangelischen Kirche in der großen Kirche Bremerhaven ihre Ausstellung und Performance zeigt, sind wir dabei. Brücken schlagen – auch das ist eine der schönen Aufgaben, denen wir uns verschrieben haben.

 

Wir sehen uns!

 

 

 

Pastor Stephan Kreutz